Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule setzten eindrucksvolles Zeichen der Solidarität
LAUTERBACH (pm). Sie ist Schule mit Courage und Schule gegen Rassismus. In ihrer Schulordnung nehmen Werte wie Zusammengehörigkeit und Respekt einen großen Raum ein. Nun zeigten ca. 850 Schülerinnen und Schüler der Alexander-von-Humboldt-Schule wieder einmal Gesicht und setzten mit einer von vielen Fachbereichen und vielen Menschen in der Schule unterstützten Aktion ein Zeichen für den Frieden in der Ukraine.
#NOWAR hatte die Klasse 8d unter der Leitung von Andreas Schmelzer in großen bunten Lettern auf den Pausenhof gemalt, dazu eine große weiße Friedenstaube. Nahezu alle Schülerinnen und Schüler und viele Lehrkräfte beteiligten sich in der zweiten großen Pause am Dienstag an dieser Aktion, die musikalisch mit den bekanntesten Friedenssongs der Welt unterstützt wurde. Gänsehaut machte sich breit, als alle gemeinsam ihre blauen und gelben Blätter – die Landesfarben der Ukraine – nach oben hielten, wo Fotografen und eine Drohnenkamera all das festhielten. Schulsprecherin Annamaria Weber ergriff das Wort: „Fassungslos und bestürzt schauen wir auf die Ereignisse in der Ukraine“, sagte sie und betonte am Weltfrauentag, dass Frauen in besonderem Maße von dem brutalen Einmarsch in die Ukraine betroffen seien: „Als Frauen und Mütter auf der Flucht aus dem Kriegsgebiet und als Mütter von russischen Soldaten, die ihre Söhne nicht verlieren wollen.“ Weber forderte ihre Mitschülerinnen und Mitschüler nicht nur dazu auf, im Anschluss noch in John Lennons Friedenshymne „Give Peace a Chance“ einzustimmen, sondern auch zu spenden: „Jede kleine Spende hilft“, so ihre Aufforderung. Damit stimmte sie in den bereits auf der Schulwebsite veröffentlichten Aufruf ein. Dort hatte der Schulkoordinator für Schule ohne Rassismus, Schule mit Courage, Sebastian Recklies zum Ausdruck gebracht, dass Hilfe in Form von Spenden, aber auch in Form von Öffentlichkeit, beispielsweise Stellungnahmen und Aktionen gegen den Krieg in den Sozialen Medien, auch gegen das eigene Gefühl der Hilflosigkeit hinweghelfen könnten.
Der Krieg in Europa und die damit verbundenen Ängste sind derzeit in der Tat ein großes Thema an den Schulen, bestätigte auch Oliver Stoy. Gemeinsam mit seinem PoWi-Kurs war er mit an der Entwicklung der Idee zur #NOWAR-Aktion beteiligt. Auch Schulleiterin Gitta Holloch führte aus, dass gerade für Kinder und Jugendliche mit ukrainischen oder russischen Wurzeln die Situation sehr schwer ist. „Glücklicherweise stellt uns das Kultusministerium viele Handreichungen zur Verfügung, die es uns selbst leichter machen, mit den Schülerinnen und Schülern über den Krieg zu sprechen.“ Dass nach der Hoffnung auf die zu Ende gehende Pandemie nun erneut ein so großer Einschnitt zu verkraften sei, sei insbesondere für die Kinder und Jugendlichen sehr schwierig. Umso erfreuter zeigte sich die Schulleiterin, dass die Aktion als gemeinsames Produkt der ganzen Schule entstanden ist – in Windeseile: „Von der Sekretärin über den Hausverwalter bis hin zu zahlreichen Fachlehrern haben die Kolleginnen und Kollegen in nur wenigen Tagen alle Eltern informiert, die Aufnahmen und die Pressetermine koordiniert, den Slogan gezeichnet, Musik ausgewählt und blaues und gelbes Papier gekauft. Und die Schülerinnen und Schüler machen so gut wie alle mit – auf freiwilliger Basis, versteht sich. Das zeigt, wie groß die Solidarität mit der Ukraine ist und wie ausgeprägt auch der Wunsch ist, diese zu zeigen.“
Die Schülerinnen und Schüler selbst äußerten sich sehr froh über diese Aktion: „Wir freuen uns sehr, dass die Schule diese Bekundung von Wertschätzung und Mitgefühl ermöglicht“, sagten zwei Mädchen aus der 8d. „Es ist gut zu zeigen, dass wir gegen diesen Krieg sind.“ Das zeigten sie nicht nur mit ihrer Anwesenheit und den blauen und gelben Blättern und Fahnen, sondern auch mit Lennons Friedensong, den die Schülerin Evelyn Piljevic gemeinsam mit ihren 850 Mitschülerinnen und Mitschülern anstimmte.
Die Fotos und Drohnenaufnahmen der Aktion auf der Website der Schule zu sehen.
Viel Freude und Arbeit steckten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d in die Zeichnung auf dem Schulhof.
Ein großer Chor, eine engagierte Schule, eine beeindruckende Aktion: #NoWar an der AvH.