„Leo, leo, … ¿qué lees?“ – Landesfinale in Frankfurt

Das Bild zeigt Bianca Albach (6d) und Jakob Merle (6b). (Quelle: I. Werner)

Am Montag, dem 19. Mai 2025, machten sich sechs Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Spanischlehrerin Isabel Werner früh morgens auf den Weg nach Frankfurt, um am Landesfinale des spanischsprachigen Vorlesewettbewerbs „Leo, leo, … ¿qué lees?“ teilzunehmen.

Mit dabei waren Jakob Merle (Klasse 6c), der sich im Halbfinale den ersten Platz in der Kategorie A1 gesichert hatte, sowie Bianca Albach (Klasse 6d), die sich als Muttersprachlerin in der Kategorie B2 qualifiziert hatte. Jana Kaiser (Klasse 9b) hatte im Halbfinale in der Kategorie B1 mit einer starken Leistung überzeugt und war als Gast und Stellvertreterin zum Finale eingeladen worden. Begleitet wurden sie von zwei weiteren Schülerinnen und einem Schüler, die ihnen als moralische Unterstützung zur Seite standen.

Nach einer langen Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln begrüßte Frankfurt die Gruppe mit strahlendem Sonnenschein – beste Voraussetzungen für einen gelungenen Wettbewerbstag. Die Veranstaltung fand wie jedes Jahr im Instituto Cervantes statt, dessen Saal gut gefüllt war mit Teilnehmenden und Lehrkräften aus ganz Hessen. Eröffnet wurde das Finale von den Organisatorinnen Celia Cid und Alicia Feregrino-Langer.

Neben zahlreichen besonderen Gästen waren es vor allem Dr. Ferrán Ferrando (Direktor des Instituto Cervantes), Dr. Rafael Bonete (Botschaftsrat der spanischen Botschaft in Berlin) sowie Dr. Manuel Lösel (Staatssekretär des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen), die mit ihren Grußworten die Bedeutung von Mehrsprachigkeit, Lesekompetenz und kulturellem Engagement betonten – und damit allen Teilnehmenden ihre große Wertschätzung entgegenbrachten.

Der Wettbewerb begann mit der Kategorie A1, in der Lernende antraten, die erst seit diesem Schuljahr Spanisch als Schulfach belegen. Jakob Merle beeindruckte mit einer souveränen Leseleistung: Aus drei möglichen Texten, die allesamt aus gängigen Schulbüchern stammten, wurde per Zufall einer gezogen. Jakob meisterte diesen mit Sinn, Betonung und bemerkenswerter Sprachsicherheit.

Auch die Lesungen in den höheren Kategorien A2 und B1 zeigten ein hohes Niveau und machten deutlich, wie engagiert und talentiert die jungen Spanischlernenden sind.

In der Kategorie B2, in der Schülerinnen und Schüler mit spanischer Herkunftssprache antreten, war das Niveau beeindruckend. Die Teilnehmenden vertraten dabei eine Vielzahl spanischsprachiger Länder – von Spanien über Mittel- bis Südamerika. Bianca Albach, die mit argentinischem Spanisch aufgewachsen ist, hatte sich intensiv auf das Finale vorbereitet und gleich fünf literarisch anspruchsvolle Texte eingeübt. Den ausgelosten Text der Autorin Aura Xilonen präsentierte sie mit einem guten sprachlichen Feingefühl und sicherer Betonung. Als eine der jüngsten in ihrer Kategorie zeigte sie wie vielseitig und lebendig das Lesen in einer zweiten Sprache sein kann.

Die Jury – bestehend aus zahlreichen Muttersprachlerinnen und Muttersprachlern, unter anderem den Generalkonsuln Argentiniens, Kolumbiens, Chiles und Spaniens – hatte keine leichte Aufgabe: Das Niveau war durchweg hoch, die Entscheidung fiel schwer. Auch wenn es für Jakob und Bianca diesmal nicht für einen Platz unter den ersten drei reichte, haben sie unsere Schule großartig vertreten und können stolz auf ihre Leistung und ihre Finalteilnahme sein.

Im Gepäck auf dem Heimweg: Urkunden, kleine Erinnerungsgeschenke und den wertvollen Erkenntnissen, dass Lesen nicht nur eine Fähigkeit, sondern auch eine Reise ist, dass Lesen Menschen verbindet und dass sie selbst, als junge Sprachbegeisterte, Botschafterinnen und Botschafter der Verständigung sind.

Text: Isabel Werner